Heute fand der Jour Fixe wieder mal in Vollbesetzung statt. Da fragt man sich natürlich, ob die üblichen Zweier-swims mit anschliessendem Essen überhaupt noch als Jour Fix gelten. Die Vollbesetzung wurde heute sogar noch mit einer Blondine angereichert. Aber lesen Sie selbst:
Zunächst standen die Zeichen ganz auf Letten. Unterer natürlich! Wegen tagelanger Hitze war der primäre Plan, die Jugend am Seil unter der Brücke ein bisschen zu beeindrucken mit unseren gekonnten Moves. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch diese Rechnung gemacht und es musste ein Alternativprogramm her.
Zunächst aber wie gewohnt swim in Oerlikon. Der enttäuschte Brezelmann kann seinen Charme nur bei msä einsetzen. Pesc freut sich so sehr auf das Food Festival (har har, dazu später mehr), dass er lieber verzichtet und fastet. Die Revision des Hallenbads ist bereits gelaufen, es muss also kein Merker gesetzt werden.
Anschliessend reisen wir via den im Umbau befindlichen Bahnhof Hardbrücke zum ehemaligen Güterbahnhof. Hm sieht aber ziemlich ausgestorben aus, dieses Festival?! Eigentlich gibt’s nicht mal mehr Gäste als Angestellte! Es stellt sich heraus, dass das Food Festival zwar schon von Juli bis September geht, dabei aber doch nur zwei Monate dauert 1). Die Besichtigung der Kunst im Graben wirft ebenfalls einige Fragen auf. Quoi?
Plötzlich hustet rechts von mir ein Gebüsch. Aargh, er hats wiedermal geschafft, sich anzuschleichen. Seinem Gspusi gelingt das nicht: „Hey, Mann, guck mal die Blondine da, heiss, was?“ „Ähem, das ist doch Dominique.“ „Hüstel, aha, okay, ja wänn’d meinsch“.
Alles kostet mindestens zäh Stutz hier, auch wenn’s noch so dürftig und noch so vegi ist. Ich nehm mangels Alternativen die afghanischen Teigtaschen. Na ja. Von Chbs türkischen Rollen darf ich auch probieren. Er will einen Deal, denk ich noch. Beim Reinbeissen merk ich aber schnell, dass er sie einfach nicht selber essen will… Inzwischen regnets. Passt. Dann leisten wir uns noch was vom Burgerstand. Die zwei Hirnis da sind soooo langsam, dass man am liebsten davon laufen würde – hätte man zuvor nur nicht auf den Brezel verzichtet. Immerhin lernen wir, was Wiedikerli sind. Nämlich dünne, lange Würstchen. Entscheid, das „Festival“ in Richtung Café du Bonheur zu verlassen.
Beim Verschieben gibt’s Gossip zu den Themen Norwegen, Kinderspital, Spitzbergen, Pokemon Go und Seekrankheit.
Sofort erkenne ich beim Betreten des Cafes den Pullover, der mir vor über 30 Jahren in der Badi geklaut wurde. Leider hab ich die Quittung nicht mehr, sonst hätt ich ihn der Bardame wieder abgenommen. Ziemlich hippes Publikum, momol. Ich schäme mich ein wenig ob den afghanischen Sauceflecken auf meinem Tiischi. Blick in die Karte: Aaaaargh, da hätte man auch Essen können! Unter anderem Loup de Mer. Der Sound stimmt. Die Aussicht auch: Geölter Bodybuilder schüttelt Bettwäsche aus.
Und so nimmt der Jour Fixe ein gemütliches Ende. Gernwiederemalgäll
1) Siehe dazu auch antip‘sche Berechnung von Kündigungsfristen im Mietwesen
Nachträglich noch ein ‘merci, merci’ für die akkurate Berichterstattung.